Entstehungsprozess
Alles beginnt mit einem Stück Erde …
Meine Keramik entsteht in aufwändiger Handarbeit. Bis eine Tasse, eine Seifenschale oder eine Schüssel zum Verkauf bereit ist, vergehen bis zu drei Wochen. Eine Vielzahl einzelner Arbeitsschritte ist notwendig und macht aus jedem Stück ein Unikat.
In meiner Werkstatt stelle ich Keramik in hochwertiger Handarbeit her, die mit einer gekauften Tasse in einem Geschäft für Geschirr nicht zu vergleichen ist – jedes einzelne Teil durchläuft 12 Arbeitsschritte, bis es in einem ausgewählten Geschäft zum Verkauf bereit steht. Vorausgesetzt, es gelingt. Denn da es sich bei Ton um ein Naturprodukt handelt und das Herstellen ein individueller Prozess ist, führt nicht jeder Versuch automatisch zum Erfolg. Scheitern gehört zum Handwerk – diese Weisheit hat insbesondere im Keramikhandwerk seine Berechtigung.
Ich verwende für meine Keramik ausschließlich hochwertigen Ton aus dem Westerwald. Der Ton wird zu Beginn der Arbeit vorbereitet und geknetet, damit er homogen ist und keine Luftblasen mehr in der Masse sind. Als nächstes wird der Ton gewogen. Damit jede Tasse und jede Schüssel in einer annähernd vergleichbaren Gewichtsklasse einzuordnen ist, wird die zu verwendende Menge exakt berechnet.
Im Anschluss nimmt der Ton durch viele verschiedene Handbewegungen auf der elektrischen Töpferscheibe seine Gestalt an. Ob Schüssel, Tasse, Seifenschale oder Vase – jede Form erfordert handwerkliches Geschick. Diesen Prozess nennt man Drehen. In lederhartem Zustand wird jedes Stück auf der Töpferscheibe abgedreht, um seine endgültige Form zu erthalten. Danach trocknet das Stück in meiner Werkstatt weiter. Wenn der Ton im Trocknungsprozess nicht reißt, was bei einem Naturprodukt immer vorkommen kann, steht als nächstes das Bemalen auf dem Programm. Punkte auf einer Dotmug-Tasse werden auf den rohen Ton aufgetragen. Danach darf das Werkstück vollständig trocknen. Es folgt der Schrühbrand. In meinem Ofen wird das Stück bei rund 950 Grad geschrüht. Das kann bis zum Öffnen des Ofens rund 18 Stunden dauern.
Nach dem Abkühlen wird das Stück gewaschen und gesäubert. Das anschließende Wachsen führt dazu, dass der Boden beim Eintauchen in die Glasur frei bleibt. Sonst würde sie beim Brennen mit der Ofenplatte verschmelzen. Nachdem die Glasur gut getrocknet ist, dürfen alle Stücke in den Brennofen. Es folgt der zweite Brand – der Glasurbrand. Das Brennen bei ca. 1230 Grad macht die Keramik zur Steinzeugkeramik: Hart, lebensmittelecht, langlebig, ofenfest, mikrowellengeeignet und spülmaschinenfest (Handwäsche ist natürlich trotzdem bevorzugt). Es dauert bis zu 40 Stunden, bis ich nach einem Glasurbrand in meiner Werkstatt den Ofen mit der Keramik wieder öffnen kann.
Das Abschleifen des Bodens eines Werkstücks als letzten von 12 Arbeitsschritten bildet den Abschluss des Herstellungsprozesses. Danach wird jedes Stück noch einmal in Augenschein genommen um zu prüfen, ob es meinen Qualitätsansprüchen an Keramik genügt.